Wolfshunger

wolfshunger kap.3 die magie in uns

Die Magie in uns
Indem wir die Welt erschaffen, erschaffen wir uns selbst. Indem wir uns verändern, verändern wir die Welt.
Es ist eine kleine wortspielerische Finte und doch birgt sie in sich Großes.

Fortsetzung folgt ...

wolfshunger kap.2 die Magie der Wirklichkeit

Die Magie der Wirklichkeit
Die Wirklichkeit ist eine magische Welt. Die Welt ist eine magische Wirklichkeit. Auch wenn sie nicht sofort sichtbar sind, die Zaubereien der Wirklichkeit, so erschnuppern wir sie, als Wolfhungrige immer wieder aufs neue. Heutzutage können wir aus Büchern und Filmen lernen, was schamanisch Tätige schon vor vielen, vielen Jahren wussten- dass unser Leben, so wie es gerade ist, aus unseren Gedanken und Emotionen geformt ist. Dass wir, so wie wir sind, die Erinnerung an uns selbst - wie wir uns gedacht haben - widerspiegeln.
Diese Vorstellung darüber, wie wir unsere Wirklichkeit und uns selbst in ihr schaffen, verändern, ja gestalten können, stützt uns Wolfshungrige in unserem Glauben daran, dass es niemals nichts mehr über uns zu entdecken geben wird. Ja, wir können daran glauben, dass die Welt für uns immer noch ein Geheimnis mehr bereit hält. Wir können sogar daran glauben, dass wir selbst immer noch ein Geheimnis mehr für uns bereit halten. Wir können somit auf eine unendliche Entdeckungsreise in die Welt und uns selbst gehen.
Die Wolfshungrigen schreckt der Gedanke, die Welt und sich selbst niemals 100%ig zu kennen, nicht ab- nein, vielmehr reizt es ihn und weckt seine Lust sich ihr und sich selbst genauer zu widmen. Es hält ihn auf Trab, denn nichts wäre für uns auf dem wolfshungrigen Weg schlimmer, als etwas 100%iges. Weil es nichts mehr für uns bereit hielte. Auf der Suche nach Bewegung, nach Lebens-Fluss streben wir nach den unendlichen Dingen. Nach unendlichen Geschichten, sich immer fortsetzenden Reihen von Fragen, die zu neuen Fragen führen. Nach dem Reiz des Unbekannten, des Mystischen, nach dem Zauber der Welt und unserem eigenen.
Wir suchen nach mehr Verständnis für die intersubjektiven Prozesse, die unsere Wirklichkeit als eine gemeinsame Wirklichkeit gestalten. Wir suchen nach den Fäden, die im Netz der Welt zusammenlaufen, nach den Orten, an denen sie sich begegnen. Wir suchen nach Mustern und nach Zeichen, die aus den Mustern herausragen. Wir suchen nach Raum und Zeit in der sich Alltag und schamanische Welterfahrung begegnen können. Wir wollen lernen, die Zeichen unserer spieituellen Verbündeten im Alltag zu entdecken und zu erkennen. Wir wollen verstehen, wie wir unsere Geschichte schreiben und durch unser Verstehen-Wollen schreiben wir sie auf eine wolfshungrige Art.
Im schamanischen Verständnis liegen die spirituelle Welt und die Alltagswelt ganz nahe nebeneinander- übereinander. Für uns sind sie ineinander verflochten. Wenn wir versuchen, die Wirklichkeit als Netz von fließenden Energien zu verstehen, müssen wir anerkennen, dass alles in Bewegung ist.
Die Wirklichkeit als Wirklichkeit in Bewegung, in Transformation, im Fluss von Kommen und Gehen wird viel weniger greifbar als im Gedanken an, beispielsweise, eine fixe Realität- eine Welt, in der alles nun mal so ist, wie es ist. Auf der wolfshungrigen Suche werden wir uns der Bewegung bewusst, dem Fluss bewusst auf dem wir uns bewegen können. Wir können uns unserer eigenen Beweglichkeit bewusst werden, unseren eigenen Netzen von Wirklichkeit, die auch wir gestalten durch unsere Gefühle und Gedanken. Für uns bleibt in der Bewegung immer auch eine Sicherheit. Wir brauchen nicht nach ihr zu suchen in einem starren Weltbild. Wir wissen um sie als Begleitung unseres Lebens und Lebendig-Seins durch die spirituelle Welt.
Auf dem wolfshungrigen Weg bleibt so die Wirklichkeit gleichzeitig mit unserem Bewusst-werden immer Mysterium. Sie bleibt geheimnisvoll. Sie birgt nicht nur unsere eigenen gestalterischen Energien, sondern ebenfalls die gestalterischen Energien aller anderen, aller alltäglichen und nicht-alltäglichen Wesen, die unser Leben teilen. Energien, die sich in einem ureigenen Prozess zueinander, zwischeneinander, ineinander fügen. Ich glaube, ich kann ihn besten Gewissens einen magischen Prozess nennen.
Magie jedoch wirkt immer und überall auf alle Beteiligten. Die Wirklichkeit, so, wie wir sie in unserem Bewusstsein gestalten, gestaltet auch uns. Wir sind Teil von ihr, so wie sie Teil von uns ist. Und noch wichtiger: wie wir sie gestalten, so gestaltet sie schlussendlich auch uns. Indem wir sie als die Welt unseres Lebens erschaffen, erschaffen wir uns selbst in ihr. Schon Trismegistos schrieb: Wie innen - so außen.
So ist die Welt wie wir sie kennen Wirklichkeit soweit wir sie erkennen können, erschaffen aus dem, woran wir glauben und was wir uns von ihr anzunehmen erlauben.

Wolfshunger Kap 1. Die schamanische Erfahrung

Die schamanische Erfahrung
In den letzten Jahren ist ins Zentrum meiner wolfshungrigen Suche der Schamanismus gerückt. Schamanismus, über den ja nun ebenfalls in den letzten Jahren immer mehr geschrieben und berichtet und gelehrt wird, können wir auf unterschiedliche Weise verstehen. Es scheint mir oft Geschmackssache ob der Fokus nun bei schamanischen Techniken, der schamanischen Kosmologie oder kulturellen Zusammenhängen schamanischer Gesellschaften liegt.
Heutzutage leben die meisten von uns in Kulturen ohne offiziell schamanisch Tätige. Die Schamanen wurden im Zuge der Modernisierung unserer Gesellschaft von verschiedensten Berufsgruppen abgelöst wie Ärzten, Psychotherapeuten, politischen Ratgebern und Mediatoren. Und dies nicht grundlos- sie scheinen der heutigen Welt und Wirklichkeit viel eher zu entsprechen. Sie sind durch Erfahrungen in Wissenschaft und Wirtschaft geboren worden und im Laufe unserer kulturellen Entwicklung unabdingbar. Wissenschaftliche und wirtschaftliche Erkenntnisse formten unseren Umgang mit Wirklichkeit. Unser Bild der Welt hat sich sozusagen ent-schamanisiert.
Der Wolfshunger treibt zum Wunsch nach Re-Schamanisierung. Der Ruf nach einer Rückkehr schamanischer Erfahrungen und Erkenntnisse in unsere Welt wird wieder lauter.
Dabei erscheint es mir gleichzeitig besonders leicht und besonders schwer über schamanische Erfahrungen zu schreiben. Besonders leicht, weil sie allgegenwärtig meinen Alltag mitbestimmen – besonders schwer, weil sie ihrer Art nach ganz persönliche, subjektive Erlebnisse sind. Jene sind, wie wir wissen, schwierig in Worte zu fassen. Vielleicht erinnert es an jemanden der versucht, eine intensive Erfahrung mit Händen und Füßen, durch Laute und Gestiken zu beschreiben, weil trotz all der Vielfalt der Worte unsere Sprache der Erfahrung nicht gerecht werden kann. Manchmal haben wir gar das Gefühl eine tropische Pflanze zu beschreiben, die außer uns noch niemand gesehen hat. Wenn ich diese Metapher weiter benutzt kann ich sagen, dass ich mittlerweile genau diese Pflanze in meinen Garten gepflanzt habe, wo sie wächst und gedeiht.
Auch in unserer nicht-schamanischen Kultur können wir schamanische Erfahrungen machen und auf sie zurückgreifen.
Als Suchende nach den geheimnisvollen, vielfältigen Seiten des Lebens können wir unsere Welt der schamanischen Erfahrung öffnen. Und uns gleichzeitig der schamanischen Welt anvertrauen. Nun meine ich damit aber nicht mehr die schamanische Kultur, in welcher der Schamane eine spezielle gesellschaftliche Funktion hat, sondern ein schamanisches Weltbild.
Die schamanische Kosmologie sieht neben unserer Alltagswelt, der alltäglichen Wirklichkeit unseres Lebens, eine spirituelle Welt. Diese nicht-alltägliche Dimension des Seins kann ebenso zum Erfahrungsraum werden wie unsere alltägliche Welt. Für den Wolfshungrigen erscheint es sinnvoll seine Welt um die noch zu entdeckenden, noch geheimnisvollen Gebiete dieser spirituellen Wirklichkeit zu erweitern. Auf der Wolfs-Suche wissen wir, dass wir dadurch die unsere Erfahrung von uns selbst und unserer Wirklichkeit erneuern und beleben können.
Belebt sein, lebendig sein in seiner wolfshungrigen Bedeutung heißt voll sein mit der ureigenen Kraft. Es ist ein schamanischer Gedanke, dass jedes Lebewesen, jeder Mensch, jede Pflanze, jede Landschaft „lebt“, eine eigene „Seele“, ein eigenes Bewusstsein, eine eigene Energie hat.
Diese Kraft in uns, die persönliche Seelenkraft, heißt es zu wahren und zu entfalten. Ich spüre, wie sie erblüht, wenn ich mein Leben ihr gemäß gestalte. Der Alltag überschüttet nur zu oft die wolfshungrig gemachten Erfolge auf dem Weg zu einer, wenn man es so nennen will, Wiederverzauberung des Lebens. Er fordert Leistung, das Ziel vor dem Weg, das Funktionieren in einer uns manchmal beengenden Wirklichkeit.
Da lassen schamanische Techniken der Kommunikation mit der spirituellen Welt dem Wolfshungrigen bildlich das Wasser im Mund zusammenlaufen. Reisen lernen in andere Wirklichkeiten, in eine mysthische, schamanische Welt öffnet uns neue Möglichkeiten der Erfahrung. Wir, als Suchende auf den Pfaden der Wolfshungrigen, schreien förmlich nach Wirklichkeit in ihrer höchsten Intensität, nach dem Spüren des Herzschlags des Lebens. Wir suchen nicht nur nach den Geheimnissen der Welt. Wir wollen wissen, wie sie sich anfühlen.

Wolfshunger - das Vorwort

„Wolfshunger“- das ist der Hunger nach mehr. Seit meiner Kindheit bin ich Opfer und Täterin im Sinne dieses Hungers. Es ist ein Hungern das aus unserem Innersten kommt und flüstert, dass es in dieser Welt und in diesem Leben „mehr“ gibt als jenes, was wir sehen und alltäglich berühren können. Es ist das Hungern nach Geheimnissen, wo Wissenschaft und Forschung schon beinahe alle Mythen und Ungereimtheiten durchdrungen und beleuchtet haben.
Wolfshungrig sein heißt gierig sein nach Erfahrungen außerhalb des alltäglichen Rahmens. Es heißt Neugier auf das Leben in all seinen Dimensionen immer neu beleben und nie satt werden an Erfahrungen.
Ich gebe zu, wolfshungrig zu sein ist vielfach unbefriedigend, wenn befriedigend bedeutet, ein Ende zu einer Geschichte zu finden oder eine allumfassende, allgemeingültige Antwort auf eine Frage. Wolfshungrig sein bedeutet auch hungrig sein nach Rätseln ohne als Ziel dieses Hungerns bloß die Lösung des Rätsels zu wittern. Wolfshunger scheint unstillbar. Diejenigen, die er erfasst, lässt er meist nicht mehr los. Er bedeutet Leben, wenn mit allen Sinnen lebendig sein als Ziel ausreicht.
Wolfshungrig sein bedeutet Fragen zu stellen und den Fragen zu folgen, allein um der Fragen willen – nicht der Antwort. Es bedeutet, die Welt, so, wie sie uns vertraut ist, in Frage zu stellen. Und sich dadurch einer neuen Welt zu öffnen. Wolfshungrig sein heißt demnach auch den Mut zu suchen, sich einer neuen Ungewissheit zu stellen und sich ihr anzuvertrauen. Es heißt die Grenzen der bereits erklärten Welt aufbrechen und zu neuen, geheimnisvollen Ufern reisen.
Auch die Wirklichkeit öffnet sich neuen Wegen, wenn wir bereit sind ihnen zu folgen. Wolfshunger, als Hungern nach neuen, unentdeckten Wirklichkeiten meint aber kein Gegen-die-Welt-Sein, sondern vielmehr der Welt zu erlauben, sich zu erweitern. Dem Leben zu erlauben, wendiger, vielfältiger zu sein als bisher.
Diese Suche nach einem lebendigeren Sein kann viele Wege öffnen. Sie kann uns beispielsweise in die Mystik führen zu Erfahrungen mit dem Eins-Sein mit einer göttlichen Kraft, sie kann uns zu verschiedenen Wegen der Selbsterfahrung führen oder, wie mich selbst, zum Schamanismus. Immer aber ist sie, im wolfshungrigen Sinn, eine Suche nach dem Spirituellen.
Dabei geht es nicht nur darum, das Leben auszukosten und zu genießen, nicht nur darum, sich eigenen Grenzen zu stellen oder diese zu erweitern- obwohl all das ebenso Teil der Suche sein kann. Die Suche des Wolfshungrigen ist eine Suche, die über den Selbstnutzen hinaus geht und die ihn ergreift um ihn über die Welt des im Alltag Erfahrbaren hinausträgt.
Sie ist weniger Entscheidung zur Selbstfindung als ein Ruf, oder eine Berufung, kreativer Kräfte, die uns dazu bewegen und befähigen, unser Leben und unsere Welt lebendiger zu gestalten. Dass wir dabei uns selbst erfahren und unsere persönliche Kraft entdecken bleibt Teil des wolfshungrigen Weges. Er ist also eine immerwährende Suche nach den wandelbaren, vielfärbigen Welten und Wirklichkeiten unseres Lebens.
Die Entdeckung unserer eigenen Vielseitigkeit birgt dabei die Möglichkeit sich immer neueren Erfahrungen zu öffnen, immer mehr zu erfahren und zu entdecken. Wir können uns als Entdecker entdecken, als Erfahrende- aber auch als Gestaltende. Ich habe dabei die Gestaltung von Welt und Wirklichkeit nicht als etwas erlebt, das endlich wäre.

Gestalten im wolfshungrigen Sinn meint auch, sich selbst, die eigene Wirklichkeit und das eigene Leben den gestalterischen Kräften der spirituellen Welt zu öffnen. Gestalten meint hier auch, sich dem Fluss der Kräfte anzuvertrauen und gerade nicht bewusst eine bestimmte Gestaltung zu erzwingen.
Eine meiner liebsten Vortragenden hat es schön formuliert mit den Worten: das Notwendige zum richtigen Zeitpunkt tun. Sozusagen- sich einfügen in einen größeren Zusammenhang. Und schon sind wir mit dieser Deutung mitten drin in einer spirituellen Weltanschauung.
Es geht mir jedoch nicht darum, hier alle Wege aufzuzeigen, welche der Wolfshunger uns offen legt oder gar umfassend die spirituellen Weisheiten aus aller Welt zusammenzutragen- auch, weil ich dies gar nicht tun kann. Aber ich kann von meinen eigenen wolfshungrigen Erfahrungen berichten und vielleicht einige von uns ansprechen, die den Wolfshunger ebenso kennen wie ich. Einige, die sich jetzt mir mehr oder weniger verwandt fühlen kann ich vielleicht mitnehmen auf eine kleine Reise zurück in die Traumzeit.

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